Seismische Messungen dienen der Erkundung des Untergrunds und sind mit einem Ultraschallbild vergleichbar. Im Rahmen der geologischen Landesaufnahme hat der Geologische Dienst NRW kürzlich 2D-seismische Messungen im Rheinland durchgeführt. Die hier erwarteten Ergebnisse bilden einen ersten Anhaltspunkt über die verschiedenen Gesteinsschichten unterhalb Düsseldorfs und Duisburgs. Sie können durch weitere Maßnahmen, wie eine 3D-Seismik, gravimetrische Messungen oder Bohrungen ergänzt werden.
Bei seismischen Messungen kommen sogenannte Vibrationsfahrzeuge zum Einsatz. Sie sind mit Rüttelplatten ausgestattet, die alle 40 m auf den Boden abgesenkt und in Schwingungen versetzt werden. Diese Bewegungen dringen in den Untergrund ein und werden von den verschiedenen Gesteinsschichten auf unterschiedliche Art zurückgeworfen. Mithilfe von kleinen Messgeräten, den Geophonen, werden diese Signale aufgezeichnet. Bei der 2D-Seismik werden die Geophone lediglich an einer Linie, bei der 3D-Seismik in der Fläche ausgelegt. So kann ein zwei- bzw. dreidimensionales Abbild des Untergrunds erstellt werden.
Seismische Messungen sind ein non-invasives Verfahren, das vielerorts in dicht bebauten, historischen Innenstädten erprobt wurde und den Vorgaben des Artenschutzes unterliegt. Schäden für Mensch und Umwelt sind demnach äußerst unwahrscheinlich.
Im Oktober 2022 wurden zur flächendeckenden geothermalen Charakterisierung des Landes durch den Geologischen Dienst NRW 2D-seismische Messungen im gesamten Rheinland, auch im Bereich des Projektraumes in Düsseldorf und Duisburg durchgeführt. Die durch diese Messungen gewonnenen Daten werden derzeit ausgewertet und sollen ungefähr ab dem 3. Quartal 2023 zur Verfügung stehen. Weitere Informationen zur Seismik im Rheinland finden Sie hier.
Diese Ergebnisse sind für die Planungen der weiteren Schritte des Projektes von beträchtlicher Bedeutung. Zusammengeführt mit den Ergebnissen der anderweitigen Untersuchungen werden sie weitergehende, konkretere Planung ermöglichen.