Der sogenannte Malm-Aquifer macht den Großraum München zum deutschen Geothermie-Hotspot.
Im Untergrund des Großraums München befindet sich die derzeit ergiebigste geothermisch genutzte Gesteinsformation Deutschlands. Der sogenannte Malm-Aquifer, eine stark verklüftete und verkarstete Kalksteinschicht, sinkt in Richtung der Alpen ab und ermöglicht derzeit 24 Geothermieanlagen die Förderung von derzeit bis zu 155 °C heißem Wasser.
Im Februar 2022 waren in Deutschland 42 Geothermieanlagen in Betrieb, davon 24 im bayerischen Molassebecken. Derzeit befinden sich etliche weitere Projekte in den verschiedensten Planungs- und Bauphasen. Der Grund für Bayerns Vorreiterrolle bei der Tiefengeothermie sind günstige geologische Gegebenheiten. Der Großraum München profitiert vom sogenannten Malm-Aquifer, einer zerklüfteten Kalksteinschicht aus dem Oberjura, in der große Mengen an heißem Tiefenwasser zirkulieren. Der Malm-Aquifer taucht in Richtung der Alpen ab, wodurch die Temperaturen in Richtung Süden ansteigen. Die tiefste Bohrung liegt derzeit in Holzkirchen, wo aus 5.079 m Tiefe Wasser mit rund 155 °C gefördert wird.